
Zu Hause
5 Fragen zu Schimmel in der Wohnung
1. Wie entsteht Schimmel in der Wohnung?
Schimmelkeime gibt es überall, sie sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umgebung. Treffen sie jedoch auf einen feuchten Nährboden, kann es schnell zu einem Gesundheitsrisiko kommen. Falsches Lüften oder Heizen ist häufig die Ursache. Aber auch klassische Bauschäden wie ein Rohrbruch können zu Schimmel führen, indem sie die Raumluftfeuchtigkeit drastisch erhöhen. Wenn man in der Wohnung Schimmel findet, sollte daher immer zuerst ein physikalischer Bauschaden ausgeschlossen werden.
2. Was können Mieter*innen selbst tun, um Schimmel vorzubeugen?
Ich empfehle, nach jedem Duschen und Kochen sowie mindestens morgens und abends ein ausgiebiges Stoßlüften. Feuchte Flächen in Bad und Küche können direkt mit einem trocknen Tuch abgewischt werden. Möbel sollten in einem Abstand von 5 bis 10 cm von der Außenwand bzw. der angrenzenden Innenwand stehen. Hilfreich ist auch, nicht zu viel Inhalt in den Schränken zu haben, sodass die Luft zirkulieren kann. Die Luftfeuchtigkeit sollte im Innenraum niemals mehr als 65 % betragen.
3. Wie lässt sich die Luftfeuchtigkeit in den eigenen vier Wänden ermitteln?
Das gelingt am besten mit einem digitalen Messgerät, das sowohl die Luftfeuchtigkeit als auch die Temperatur anzeigt. Diese sogenannten Thermo-Hygrometer gibt es schon für unter 20 € im Handel – eine Investition, die sich lohnt.

Anja Scholze arbeitet bei GESOBAU in der Bautechnik. Sie weiß genau, wie man Schimmel in der Wohnung bekämpft.
Foto: GESOBAU AG/Sandra Wildemann.
4. Wie geht man vor, wenn dem Schimmelbefall wirklich ein Bauschaden zugrunde liegt?
Aus meiner Praxis kann ich sagen, dass bei zehn Schimmelschäden nur maximal ein Baumangel vorliegt. Der Auslöser ist oft ein Wasserschaden, Wasser im Keller oder feuchtes Mauerwerk. Sollten Sie so etwas in Ihrem Haus feststellen, melden Sie es umgehend dem zuständigen Hausmeister. Nur so können wir als Verantwortliche schnell geeignete Maßnahmen ergreifen und Fachpersonal zur Behebung hinzuziehen.
5. Wie kann man Schimmel vermeiden, ohne die Energiekosten weiter in die Höhe zu treiben?
In der derzeitigen Energiekrise wollen wir alle möglichst viel Energie sparen, um die Nebenkosten nicht unnötig zu belasten. Falls Sie deshalb zukünftig weniger Räume beheizen wollen, achten Sie bitte konsequent auf geschlossene Türen. Einen kalten Raum mit der Restwärme eines angrenzenden Zimmers zu heizen, ist nicht zielführend. Für eine optimale Wärmeverteilung im beheizten Raum stellen Sie sicher, dass Gardinen und Vorhänge nicht über den Heizkörper hängen. So schützen Sie sich vor Schimmel und schonen den Geldbeutel.
Aufmacherbild: Lästig und sogar gesundheitsschädlich: Schimmel in der Wohnung.; Foto: Bild von brgfx auf Freepik