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Bakterien im Wasserdampf: Legionellen
Was sind Legionellen?
Legionellen sind Bakterien, die in vielen Gewässern auf der ganzen Welt vorkommen und meist völlig harmlos sind. Erst wenn sie in großer Zahl auftreten, können sie gefährlich werden – vor allem, wenn sie in unsere Lunge gelangen. Legionellen sind stabförmig und kleiner, als ein menschliches Haar dick ist. Es gibt 57 verschiedene Arten, die gefährlichste ist die „Legionella pneumophila“.

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Symptome für Legionellen sind unter anderem Kopfschmerzen, Husten, Kurzatmigkeit, Muskelschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen
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Warum sind sie gefährlich?
Legionellen sind gefährlich, wenn sie in die Lunge gelangen. Das passiert meistens über das Einatmen von Wasserdampf. Seltener ist es, dass kontaminiertes Wasser beim Verschlucken statt in der Speiseröhre in der Luftröhre landet. In der Lunge verursachen Legionellen im schlimmsten Fall eine „Legionellen-Pneumonie“. Das ist eine Form der Lungenentzündung. Es können aber auch andere grippeähnliche Symptome auftreten. Besonders Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind gefährdet.
Wo sind sie zu finden?
Legionellen finden sich in vielen Gewässern – vor allem, wenn es keine Zirkulation gibt. Auch in Wasserleitungen oder Schwimmbecken. Hier herrschen Temperaturen, bei denen sich Legionellen besonders schnell ausbreiten: Bei 25 bis 45 °C vermehren sie sich am stärksten, ab 60 °C werden sie hingegen abgetötet, unter 20 °C vermehren sie sich kaum noch. Sobald das Wasser in einem Wohnhaus einen Legionellenbefall aufweist, verbreiten sich die Bakterien über die Leitungen im ganzen Haus.

Legionellen findet man beispielsweise in Luftbefeuchtern, Whirlpools, Duschkopf oder Wasserleitungen
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Was können die Mieter*innen vorbeugend tun?
Wasserleitungen sollten regelmäßig für einige Minuten so heiß wie möglich durchgespült werden und generell nicht länger als 72 Stunden unbenutzt bleiben. Vor allem, wenn Mieter*innen im Urlaub sind, werden die Leitungen wochenlang nicht genutzt. Es wird empfohlen, vorher die Absperrventile in der Versorgungsleitung zu schließen. Man kann aber auch die Nachbar*innen bitten, ab und zu den Wasserhahn zu betätigen. Zudem sollten keine Armaturen und Wasserhähne selbstständig ausgetauscht werden.
Was passiert bei Befall?
Weil die Legionellen bei Temperaturen über 60 °C absterben, werden alle Wasserleitungen im gesamten Gebäude mit heißem Wasser gespült. Fachleute überprüfen den Erfolg der thermischen Desinfektion. Das Wasser wird so lange untersucht, bis die Legionellengefahr gebannt ist. Das Gesundheitsamt und die Mieter*innen werden durch die Vermieter*innen laufend informiert. Es kann sein, dass das Duschen kurzzeitig verboten ist.

Vermieter*innen melden einen Befall beim Gesundheitsamt und lassen Analyse erstellen
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Was tun Vermieter*innen präventiv?
Der Grenzwert von Legionellen im Wasser ist streng geregelt und wird regelmäßig geprüft. Dafür sind Vermieter*innen verantwortlich. Die Wasserprobe muss durch zertifizierte Probennehmer*innen erfolgen. Spezielle Labore, die die Anforderungen der Trinkwasserverordnung erfüllen, übernehmen die Trinkwasseranalyse im ganzen Haus. Die Mieter*innen sind verpflichtet, Prüfer*innen in ihre Wohnung zu lassen.