
Im Kiez
Familien stark machen
Es ist ein sommerlicher Tag im September, an dem das Mutter-/Vater-Kind-Haus in Wilhelmsruh eröffnet wird. Eine Bewohnerin mit Kind lebt bereits in dem grundsanierten, hellgrau gestrichenen Gebäude, zu dem ein Garten und ein kleiner Spielplatz gehören. Die GESOBAU hat das Haus in den vergangenen zwei Jahren saniert. Auf zwei Etagen sind insgesamt zehn kleine Wohnungen entstanden, in denen alleinerziehende Mütter oder Väter mit ihren Kindern ein Zuhause finden können. Auch Mütter mit Fluchterfahrungen und ihre Kinder sind hier willkommen. Die Miete übernimmt das zuständige Jugendamt, das hilfsbedürftige Eltern dorthin verweisen kann.
Träger der Einrichtung ist die Ostkreuz Jugendhilfe Nord gGmbH. Geschäftsführer Michael Hofert freut sich vor allem über die Rundum-Betreuung, die hier geboten wird. „Es sind Erziehungsschwierigkeiten, psychische Erkrankungen oder Gewalterfahrungen, die Mütter oder Väter mit ihren Kindern zu uns führen“, sagt er. Spätestens nach zwei Jahren sollen die kleinen Familien so gefestigt sein, dass sie in eine eigene Wohnung umziehen können. Ein Team aus Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und Psycholog*innen hilft ihnen dabei.
1,38 Millionen Euro hat die GESOBAU für die Sanierung und den Umbau des Hauses in Wilhelmsruh ausgegeben. Nur die Wände sind stehen geblieben, alles andere wurde erneuert. „Als landeseigenes Unternehmen fühlen wir uns verpflichtet, gesellschaftliche Aufgaben zu übernehmen“, sagt Lars Holborn, zuständig für den Bestand der GESOBAU in Pankow. „Dazu gehört, Menschen, die auf dem normalen Wohnungsmarkt keine Chance haben, zu unterstützen.“ Mit dem Träger Ostkreuz arbeitet die GESOBAU bereits seit 2010 gut zusammen.
Gemeinsam haben sie auch über die Nutzung dieses Hauses entschieden. Lars Holborn ist sicher, dass viele Eltern mit ihren Kindern dort ein geborgenes Zuhause auf Zeit finden werden.
Bild oben: Eine Übersetzerin (links) unterstützt die Familien im Mutter-/Vater-Kind-Haus (Foto: Stephanie Steinkopf)