Im Kiez
Regional, saisonal, lecker
Erdbeeren im Dezember? Zuckermais im Mai? Wer im Supermarkt einkauft, könnte meinen, es gebe keine Jahreszeiten. Doch wer im Winter schon einmal in eine Tomate gebissen hat, weiß: So richtig gut schmeckt das nicht. Nur wenn Obst und Gemüse Saison haben, bekommt man Ware, die nicht im Gewächshaus gezogen oder sogar unreif gepflückt und aus fernen Ländern importiert wurde. „Sich saisonal und regional zu ernähren, bedeutet oft, dass die Lieferwege kürzer sind“, meint Lea Ligat. „Damit unterstützt man die Händler*innen und Produzent*innen der Region, was natürlich viel fairer und umweltfreundlicher ist.“

Frische Ware aus der Region: Wer zum Ende des Markttages kommt, kann oft gute Schnäppchen machen
Foto: iStock/fotografixx
Die junge Frau arbeitet für das Marktteam der Kreuzberger Markthalle Neun und gibt gerne Tipps für den Einkauf. So empfiehlt sie zum Beispiel, sich am Marktstand bei den Händler*innen oder Landwirt*innen zu informieren, was gerade in großer Menge auf den Feldern wächst oder was sie gerade besonders günstig anbieten. „Manchmal ist es besser, direkt bei der Produzentin oder beim Produzenten einzukaufen, da es dann ja keine Zwischenhändler gibt“, verrät sie. „Das ist dann natürlich preiswerter.“ Und am Ende eines Markttages setzen einige Stände sogar die Preise herunter, um die Ware nicht wieder mitnehmen zu müssen.
Wer saisonal und regional einkauft, bekommt also nicht nur frischere und schmackhaftere Lebensmittel, sondern kann auch Geld sparen: „Der Vorteil von saisonalem Obst und Gemüse ist, dass es die Lebensmittel meistens auch in größeren Mengen gibt“, berichtet die Marktexpertin. Im Hochsommer etwa wachsen Gemüsesorten wie Zucchini und Tomaten am besten – und Landwirt*innen müssen sie wegen der Hitze schnell verkaufen. Das wirkt sich auch auf die Preise aus, die dann ganz besonders niedrig sind. Das Gleiche gilt für leicht verderbliche Salate.
Manchmal ist es aber auch genau andersherum. Wenn im April zum Beispiel der erste Freilandspinat geerntet wird, ist er aufgrund der hohen Nachfrage noch teurer. Da ist es oft günstiger, Weißkohl oder Wirsing zu kaufen – die lassen sich nämlich recht gut lagern.
Es bietet sich außerdem an, das große und preiswerte Angebot während der Saison zu nutzen und den Überschuss selbst haltbar zu machen: Tomaten lassen sich einkochen und gut über das ganze Jahr aufbewahren, Rhabarber und anderes Obst kann man zu Marmeladen verarbeiten oder gleich einfrieren. Manches Gemüse wird dann sogar noch gesünder, erzählt Ligat: „Sauerkraut ist zum Beispiel eine sehr gute Vitaminquelle im Winter. Wenn Kohl fermentiert ist, erhöht sich sein Vitamin-C-Gehalt enorm.“ Noch dazu ist es einfach und günstig, einzumachen oder einzuwecken. Und man kann sich daraus gleich einen Spaß mit der ganzen Familie machen. Was man selbst gemacht hat, schmeckt sowieso immer am besten!
Wer klüger plant, kauft besser ein
Ein Saisonkalender hilft bei der Einkaufsplanung ungemein. Das Reportagemagazin GEO bietet für jeden Monat des Jahres eine bebilderte Übersicht an – einfach auf dem Smartphone speichern oder ausdrucken und in der Küche aufhängen!
www.geo.de/saisonkalender
Text: Aida Baghernejad, Foto: iStock/fotografixx
Rhabarberkuchen mit Haselnüssen
Rezept
Zutaten
- 250 g weiche Butter
- 250 g (feinkörniger) Zucker
- 4 Eier (Gr. M), raumtemperiert
- 300 g Mehl
- 1 Päckchen Backpulver
- 125 g gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln)
- 125 ml Milch
- 6 Stangen Rhabarber
Für die Garnitur
- Mandelblättchen
- Puderzucker oder Sahne

Rhabarberkuchen mit Mandelblättchen
zuckerzimtundliebe.de
Zubereitung
- Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Rechteckige Backform (ca. 23 x 30 cm) mit Backpapier auslegen oder fetten und mit Mehl auskleiden.Überschüssiges Mehl ausklopfen.
- Butter und Zucker in einer Rührschüssel mehrere Minuten lang cremig mixen.
- Die Eier nach und nach zum Teig hinzufügen. Dabei immer erst das nächste Ei dazugeben, wenn das vorherige gut eingemischt wurde.
- Mehl, Backpulver und Haselnüsse vermengen. Gemeinsam mit der Milch zum Kuchenteig geben und nur so lange vermischen, bis das Mehl sich im Teig verteilt hat. Nicht zu lang rühren.
- Den Teig in die vorbereitete Backform geben und glattstreichen.
- Rhabarber putzen, Blätter und Enden abschneiden und schälen. Große Stangen halbieren. Die Stangen mit leichtem Abstand zueinander auf dem Kuchen verteilen. Wenn gewünscht: Mandelblättchen drüberstreuen.
- Den Kuchen auf mittlerer Einschubleiste des Backofens etwa 35 bis 40 Minuten lang backen. Mit Stäbchenprobe testen, ob der Kuchen gar ist.
- Auskühlen lassen und vor dem Verzehr mit Puderzucker oder Sahne garnieren.
Das Rezept stammt von Virginia Horstmann. Sie ist Foodbloggerin und Kochbuchautorin. Auf ihrem Blog www.zuckerzimtundliebe.de teilt sie kreative Rezepte für Kuchen, Torten, Tartes und auch Stullen.
Rezept und Foto: zuckerzimtundliebe.de