Berliner Zimmer Es liegt Musik in der Luft

Enge Familienbande im MV: Warum das Ehepaar Banach seiner Tochter nach Berlin folgte.

30. März 2022
Innenaufnahme: Älterer Mann und ältere Frau sitzen in einem Wohnzimmer, er spielt Gitarre, sie trommelt

„Wir wollten ein schönes Leben haben“, sagt Ehepaar Banach über seinen Umzug. Im Jahr 2015 folgte es einer seiner vier Töchter nach ­Berlin. Am Senftenberger Ring im dritten Stock genießen die 78- und der 75-Jährige es: Auf knapp 99 Quadratmetern in dreieinhalb Zimmern ­treffen sie Enkel und Familie. Sie engagieren sich gegen Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit und gärtnern in ihrem kleinen Garten – gerade während der Pandemie ein Segen, wie sie sagen.

Das Ehepaar lebte lange in Düsseldorf: Harald studierte an der Kunstakademie und arbeitete als Grafiker in der Werbebranche, Sibylle zog die Töchter groß. Mit 42 Jahren, als die Kinder älter waren, begann sie ein Studium – Musik, Deutsch und ­Mathe auf Lehramt. Sie unterrichtete zunächst in Düsseldorf und später in Berlin. Mit 75 Jahren begann sie an der Chamisso Grundschule im Märkischen Viertel. Dort nahm man sie als Musiklehrerin „mit Kusshand“, erzählt sie. Sie schwärmt noch immer von der großartigen Ausstattung des Musikraumes und der Vielzahl an Instrumenten.

Sibylle Banach hat familiäre ­Verbindungen zu den Gebrüdern Grimm: Ihr Ururgroßvater war verheiratet mit Lotte, der einzigen Schwester der Märchenerzähler. Gemeinsam veröffentlichte das Ehepaar Banach 1996 den „Froschkönig“ im Grimm-Originaltext, die Illustrationen fertigte Harald an.


Foto: Verena Brüning


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