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Die Geschichte des Märkischen Viertels

Im Kiez

Geschichte aus erster Hand

Seit dem Bau des Märkischen Viertels vor 55 Jahren hat sich vieles verändert. Schüler*innen der Gemeinschaftsschule Campus Hannah Höch forschten im Archiv und befragten Bewohner*innen. Für ihr Projekt wurden sie beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Wir sprachen mit Kerem und Pascal aus der 8. Klasse

Was wolltet ihr von den Leuten wissen, die ihr befragt habt? Uns hat interessiert, wie das Märkische Viertel entstanden ist und wie es hier in Reinickendorf aussah, vor dem Bau der hohen Häuser 1964 bis 1974. 
Wir fragten die Leute, wie sie früher gewohnt haben, wo sie einkaufen gegangen sind und ob sie sich gut verstanden haben. Was habt ihr heraus­gefunden? Im Ribbeck-Haus haben wir mit einer Frau gesprochen, die als Kind hier in einer Klein­garten­siedlung in einer Laube gewohnt hat. Sie lebt seit 80 Jahren im Märkischen Viertel und hat miterlebt, wie die Hochhäuser gebaut wurden. Sie hat uns erzählt, dass manche Leute damals traurig waren, weil schöne Klein­gärten und Lauben, die richtige kleine Wohn­häuser waren, abgerissen wurden.

Sie sagte, dass einige von denen, die dann in die Groß­siedlung zogen, ihre Ziege oder ihre Hühner mit auf den Balkon genommen haben.

Was denken denn die Bewohner*innen heute über ihre Gegend?
Die meisten fühlen sich wohl hier und leben gern in den Hochhäusern. Die Wohnungen sind modern, von den Balkons hat man einen guten Ausblick. Viele finden, dass es schön grün im Viertel ist und alle Läden gut zu erreichen sind. Viele besuchen gern das Märkische Zentrum. Manche wünschen sich wieder mehr kleine Läden, einen Fleischer zum Beispiel. Gut finden alle, dass es viele Kitas, Schulen und Vereine gibt. 

Und was hat sich gegen­über früher am meisten verändert?
Dass man sich untereinander nicht mehr so gut kennt. Die Nachbar*innen würden sich schon noch helfen, aber nicht mehr so, wie das früher mal war. Außer­dem gibt es Müllecken im Kiez, die die Leute sehr stören. Wir haben diese Ecken fotografiert und in unserem Kiezplan mit roten Punkten markiert. Es sind zum Glück nicht viele. Auf der anderen Seite gibt es viele grüne Punkte für Orte, die uns gefallen. Zum Beispiel der Spiel­platz Dannenwalder Weg oder das Seggeluch­­becken, wo man spazieren gehen oder ein Picknick machen kann.

Wie habt ihr die Leute gefunden, die euch etwas erzählt haben?
Wir haben Menschen auf der Straße angesprochen und ihnen unsere Fragen gestellt. Die meisten waren freundlich und haben sich bemüht, sich an Geschichten und Orte zu erinnern. Und wir haben gefragt, wie es heute ist – ob sie gern im Märkischen Viertel wohnen, wo sie am liebsten hingehen und ob es etwas gibt, was früher da war und ihnen heute fehlt.   Pascal, du wohnst mit deiner Familie im Märkischen Viertel. Wo ist dein persönlicher Lieblings­platz? Ich gehe sehr gern ins Atrium, das ist eine Kunst­schule für Kinder und Jugendliche. Man kann dort nachmittags an verschiedenen Projekten und Arbeits­gemeinschaften teilnehmen. Es gibt zum Beispiel eine Holz­werkstatt, in der man arbeiten kann. 

Was hat euch am meisten Spaß gemacht?
Wir haben viele Leute kennengelernt und viel über das Märkische Viertel gelernt. Außerdem haben wir neue Orte entdeckt. Spaß gemacht hat auch die Arbeit im Archiv des Museums Reinicken­dorf, wo wir viele alte Zeitungs­artikel gelesen haben. Wir mussten uns da extra weiße Handschuhe anziehen, um die alten Zeitungen nicht kaputt zu machen. Besonders spannend aber waren die Interviews. Was die Menschen uns erzählt haben, kann man so nirgendwo nachlesen.

 

Bild oben: Die Schüler*innen haben einen Kiezplan erstellt: Grüne Punkte markieren schöne Orte, rote solche, an denen viel Müll herumliegt (Foto: Andrea Vollmer)

 


Text: Regina Köhler


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