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Wir wollen ein Hochbeet bauen – und besuchen dazu einen Workshop im Frei-Zeit-Haus Weißensee

Im Kiez

Petersilie zum Greifen nah

Wir wollen ein Hochbeet bauen – und besuchen dazu einen Workshop im Frei-Zeit-Haus Weißensee. Der Lohn: ernten bis Oktober

Ein Mittwochnachmittag Anfang März. Es nieselt, der Himmel ist grau. Sieben Frauen und ein Mann sind trotz des schlechten Wetters zum Gartenworkshop ins Frei-Zeit-Haus Weißensee gekommen. Es soll um Hochbeete und den richtigen Start ins Gartenjahr gehen. Zwei erfahrene Kleingärtnerinnen, Susanne Fratzke und Alexandra Immerz, haben zum Workshop eingeladen. 

Los geht es im Garten des Stadtteilzentrums. Dort haben Kiezbewohner*innen im vergangenen Jahr mehrere Hochbeete angelegt. Vor einem versammelt sich nun die Gruppe, zu der auch ich gehöre. Das Beet ist leer, sauber abgeharkt. „So sollte man es natürlich nicht machen“, sagt Alexandra Immerz. „Die Pflanzenreste und das Laub vom letzten Jahr sollten den Winter über liegen bleiben und im Frühjahr als Kompost in die Erde eingearbeitet werden.“ Wir schauen uns ein anderes Hochbeet an. Darin wächst viel Petersilie, sonst nichts. Ausgesät ist sie in akkuraten Reihen. Kleingärtnerin Susanne Fratzke schüttelt den Kopf. Solche Monokulturen seien nicht zu empfehlen. Sie fährt mit den Fingern zwischen den Reihen entlang und sagt: „Hier können noch Radieschen, Kräuter oder Blumen rein!“

Hochbeete liegen im Trend. Das hat verschiedene Gründe: Sie lassen sich besonders rückenfreundlich beackern, außerdem kann das Gemüse früher ausgesät werden, weil die Erde im Hochbeet wärmer ist als der Gartenboden. Auch eine frühere Ernte ist möglich. Alexandra nennt noch einen weiteren Vorteil: „Viele Böden sind relativ nährstoffarm, manche auch mit Schadstoffen belastet. Mit dem Hochbeet ist man unabhängig von der Bodenbeschaffenheit, weil man es selbst befüllt“, sagt sie. Einige der Teilnehmer*innen haben schon Erfahrung mit Hochbeeten, für manche ist es die erste Saison.

Wir gehen nach drinnen. In einem kleinen Veranstaltungsraum haben Alexandra und Susanne ihre Lieblingsbücher zum Thema ausgebreitet sowie verschiedene Flyer, etwa von der GRÜNEN LIGA, einem Netzwerk ökologischer Bewegungen. Dann erklärt Alexandra, wie ein Hochbeet aufgebaut wird. Der Rahmen sollte aus Holz sein, sagt sie. „Ganz unten packt ihr grobe Äste ins Beet, darauf kommt Rasenrückschnitt, dann Muttererde, Pferdemist oder Humus und Laub.“ Obendrauf gehöre Bioerde.

„Mit dem Einsäen von Gemüse oder Salat könnt ihr morgen schon beginnen“, erklärt Susanne. Wir staunen. „Anfang März? So früh schon?“, fragt eine Teilnehmerin. Susanne lacht. Der Winter sei vorbei und die Erde im Hochbeet gut temperiert. Anfänger*innen empfiehlt sie, Radieschen, Salat, Rosenkohl, Mangold oder Rote Bete auszusäen, dazwischen essbare Blumen oder Kräuter wie Ringelblumen, Studentenblumen oder Salbei. „Am besten von allem etwas, dann könnt ihr bis in den Oktober ernten.“ 

Susanne hat noch einen Tipp: Bei der Planung ihres Hochbeetes sollten sich die Gärtner*innen auch darüber informieren, welche Pflanzen zueinander passen. „Salat mag die Nachbarschaft von Karotten, Radieschen, Lauch oder Erbsen. Mit Sellerie oder Petersilie verträgt er sich nicht“, sagt sie. Schließlich spiele auch die Größe der Pflanzen eine Rolle. „Brokkoli wird ziemlich groß, Buschbohnen und Möhren sind eher kleinwüchsig.“

Die Teilnehmer*innen des Workshops sind vom Fachwissen der beiden Gärtnerinnen begeistert. Die 47-jährige Erzieherin Tanja schreibt mit. Sie will in diesem Jahr zum ersten Mal ein Hochbeet anlegen, zusammen mit ihrer dreijährigen Enkeltochter. Am Ende des Workshops fühlt sie sich gut gerüstet. „Erdbeeren, Kräuter und Rote Bete aus eigener Ernte, darauf freue ich mich schon“, sagt sie.


Text: Regina Köhler, Fotos: Verena Brüning


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