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Die Häuser am Dannenwalder Weg 156 bis 186 und am Tramper Weg 1 und 3 sind jetzt modernisiert.

Im Kiez

Bunte Aussicht

Die bunten Würfel auf den Dächern der Elfgeschosser signalisieren schon von Ferne: Auch die Häuser am Dannenwalder Weg 156 bis 186 und am Tramper Weg 1 und 3 sind jetzt modernisiert.

Bäume, soweit das Auge reicht. Noch tragen sie etwas Laub, tauchen die Landschaft in sattes Gelb. Marianne Winter genießt den Blick über den einstigen Grenzstreifen hinweg nach Rosenthal. Weil der Herbst so schön war, hat sie zur Kamera gegriffen, die leuchtenden Farben dokumentiert. Stolz zeigt sie die Fotos, aufgenommen von ihrem Balkon – im fünften Stock eines der Hochhäuser am Dannenwalder Weg. »Das glaubt einem keiner, dass das noch Berlin ist«, sagt die 74-Jährige. Den Umzug von Tempelhof ins Märkische Viertel im Jahr 2004 hätten sie und ihr Mann nie bereut. Die Zweieinhalbzimmerwohnung sei von Größe und Schnitt her ideal, die Mischung der Mieter im Haus stimme, »und wir haben den ganzen Tag Sonne«. Dass es bei der Modernisierung in ihrer Wohnung zuging wie im Taubenschlag und sich die Gewerke fast im Stundentakt die Klinke in die Hand gaben, hat die Winters kaum gestört. »Unterm Strich haben wir es nicht als schlimm empfunden«, so Marianne Winter.

Von Frühjahr 2014 bis Herbst dieses Jahres dauerte die Modernisierung der »Wohnhausgruppe 928«. Eine Zeit, in der die Häuser ihr Gesicht verändert haben: Die Vorhangfassade, die bei einer Modernisierung in den 80er Jahren angebracht wurde, ist einer Dämmung gewichen. Die Aluminiumfenster, an denen innen oft Schwitzwasser herunterlief, sind durch Kunststofffenster ersetzt. Die dunklen Fensterbänder strukturieren die helle Fassade. »Wir haben die ursprüngliche Gestaltung von Architekt Werner Düttmann, der die Häuser Ende der 1960er-Jahre baute, wieder sichtbar gemacht«, sagt GESOBAU-Projektleiter Michael Weske. Die Querstreifen in Lila, Grau und Braun sind zurückhaltenden Farben gewichen. Die Eingangsbereiche und Treppenhäuser wirken heller. Die Lampen wurden auf energiesparende LED-Leuchten umgerüstet, die Bereiche rund um die Briefkästen luftiger gestaltet. Auch die Aufzüge sind wieder auf Vordermann gebracht worden. Darin Spiegel, von denen einem grüne Drachen entgegengrinsen – gemalt von Jungen und Mädchen, die in den Häusern wohnen. »Wir hatten die Kinder zu einem Malwettbewerb aufgerufen«, erzählt Weske. Die brachten zu Papier, von was sie träumen – von Sonne und Pferden, von Feen und Drachen. Die Zeichnungen hat die GESOBAU in ein Dekor umwandeln lassen, das sich nun als Tapetenmuster in den Aufgängen und Fluren wiederfindet. Die Eingänge selbst hat die GESOBAU ebenfalls umgestaltet, sie weiter in die Straße hineingezogen, »um zu signalisieren, dass hier langsam gefahren werden muss«, sagt Weske. Schließlich befinden sich unten in den Häusern mehr als 150 Garagen. 17 Stelen, vor jedem Hausaufgang Betonsockel mit einer abstrakten Figur, dienen der Orientierung und Verkehrsberuhigung.

Und die Modernisierung in den Wohnungen? »Komplette Strangsanierung, sämtliche Versorgungsleitungen in Bädern und Küchen sind neu«, sagt Weske. Einige Mieter hätten die Chance genutzt, sich statt des früheren Wannenbades eine Dusche einbauen zu lassen. So auch die Winters. »Mit Eckeinstieg«, sagt Marianne Winter. Auch dass sie nun helle neue Fliesen an den Badwänden hat, freut sie. Dass sie während der Modernisierung eine Woche lang kein fließendes Wasser hatten und sich mit Schüsseln und Eimern behelfen mussten, haben die Winters fast schon vergessen. »War kein Problem«, winkt Willi Winter ab. Außerdem hätten sie ja bewusst auf eine Umsetzwohnung verzichtet. »Die Umzieherei hätte sich gar nicht gelohnt.« Obwohl er diesmal ja keine Möbel hätte schleppen müssen. Anders als früher, als er noch bei einem Möbelhaus in der Auslieferung arbeitete. »Als die ersten Mieter einzogen, haben wir viel ins MV geliefert und sind mit unseren Lieferwagen häufig im Matsch stecken geblieben«, erinnert er sich.« Möglich, dass es vor den Häusern auch dieser Tage ein wenig matschig ist: Für die Wiederherstellung der Außenanlagen braucht die GESOBAU noch ein wenig Zeit.

Text: Katrin Starke, Fotos: Christoph Schieder


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