
Gesobau
Zusammenhalt stärken
Sie vertreten die Interessen Ihrer Nachbar*innen. Kennt Sie eigentlich schon jede*r?
(Lacht) Ja, oft grüßen mich Leute, die ich gar nicht kenne. Dann merke ich, dass es hier ja einen Aushang mit meinem Foto gibt.
Wie kamen Sie zu diesem Ehrenamt?
Als es vor einigen Jahren eine Havarie im Keller gab und ich beim Aufräumen geholfen habe, kam eine Mitarbeiterin der GESOBAU auf mich zu und meinte, ich sei doch genau der Richtige für den Mieterbeirat. Ich hatte damals aufgehört, in der Versicherungsbranche zu arbeiten, und deshalb als Rentner mehr Zeit.
Was genau machen Sie als Mieterbeirat?
Eine Sache vorweg: Ich bin sehr glücklich, dass ich hier in einem Kiez mit freundlichen Menschen lebe. Das motiviert mich. Für mich sind persönliche Gespräche mit den Nachbar*innen wichtig, ich möchte nicht nur vom Schreibtisch aus arbeiten. Unsere Lebensqualität im Kiez lässt sich verbessern, und als Mieterbeirat helfe ich dabei gern. Ich bin die Verbindung zwischen den Mieter*innen und der GESOBAU und trage dazu bei, dass hier alles gut funktioniert.
Wie kann man den Zusammenhalt stärken, wofür setzen Sie sich ein?
Im letzten Jahr haben wir etwa zum ersten Mal ein Hoffest organisiert. Das kam sehr gut an. Wenn die Menschen gemeinsam Würstchen essen, dann bleibt ihnen ja nichts anderes übrig, als sich auch zu unterhalten. So erreiche ich, dass sich die Nachbar*innen begegnen. Das Hoffest machen wir jetzt jedes Jahr.
Machen Sie das im Alleingang, oder unterstützt Sie die GESOBAU bei solchen Veranstaltungen?
Die GESOBAU unterstützt meine Arbeit sehr, für das Hoffest stellte sie beispielsweise Bänke, Tische und Schirme zur Verfügung.

Detlev Plucinski ist seit zwei Jahren Mieterbeirat und Ansprechpartner für 400 GESOBAU-Mieter*innen
Foto: Katrin Streicher
Was hat sich durch Ihr Engagement verändert?
Seit ich im Mieterbeirat bin, kennen mich im Kiez noch mehr Menschen. Wer etwas auf dem Herzen hat, spricht mich an – gerade auch die vielen Senior*innen, die hier leben. Manche von ihnen fühlen sich allein und ziehen sich zurück. Für sie ist diese Aufmerksamkeit ganz wichtig. Ich helfe beispielsweise beim Müllrunterbringen, war mit einem älteren Herrn bei seinem Stromanbieter, um seinen Vertrag zu ändern oder helfe Senior*innen, wenn sie ins Taxi steigen. Es gibt viele große und kleine Dinge, bei denen ich den Menschen helfen kann, und ich spüre, dass sich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft unter den Mieter*innen in den letzten Jahren verbessert hat.
Was möchten Sie als Nächstes in Angriff nehmen?
Kürzlich habe ich einer Mieterin meine Säge geliehen. Als ich sie ihr vorbeibrachte, zeigte sie mir ihre alten Bücher, die viel Platz einnehmen. Sie brachte es aber nicht übers Herz, sie wegzuwerfen. Da fiel mir ein, dass es ja Sammelstellen für Bücher gibt, wo Leute sie dann ausleihen oder tauschen können. Bei der nächsten Mieterbeiratssitzung will ich vorschlagen, dass wir in Borsigwalde auch so eine Bücherstation einrichten. Diese Mieterin hat mich auf diese Idee gebracht. Das ist doch toll.
Detlev Plucinski ist als Mieterbeirat zuständig für die Straßen Borsigwalder Weg, Klinnerweg, Räuschstraße, Schubartstraße und Tietzstraße.
Sie erreichen ihn über den Briefkasten „Mieterbeirat“:
Conradstr. 41
13509 Berlin
Weitere Informationen zu allen Mieterbeiräten der GESOBAU AG finden Sie unter: www.gesobau.de/mieterservice/mietervertretung/mieterbeirat.html
Interview: Annette Walter, Fotos: Katrin Streicher