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Wohnen und arbeiten unter einem Dach

Gesobau

Wohnen und Arbeiten unter einem Dach

Mit dem stadtplanerischen Konzept „Urban Living“ sollen Arbeiten und Wohnen näher zusammenrücken. Das erste GESOBAU-Projekt dieser Art ist bald bezugsfertig

Kurze Arbeitswege haben während der Corona-Krise viele zu schätzen gelernt. Wer von zu Hause ausarbeiten kann, spart sich den Stau auf dem Weg zur Arbeit oder die Wege mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Dass Wohnen und Arbeiten näher zusammenrücken, ist ein Aspekt des Projektes „Urban Living – Neues Wohnen in Berlin“. Es wurde 2013 von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ins Leben gerufen, um gemeinsam mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften wie der GESOBAU der Frage nachzugehen: Wie können in der Innenstadt neue Wohnungen entstehen, ohne dass die Lebensqualität darunter leidet, weil die Bevölkerungsdichte steigt. 

Um die Wohnqualität zu halten, sind neue Konzepte gefragt. Denkbar sind etwa Hausgemeinschaften mit gemeinsamen Hofanlagen, Atelierwohnungen für Künstler*innen oder Mehrgenerationenhäuser, in denen alte und junge Mieter*innen sich einander unterstützen. Von einer zusätzlich geschaffenen Infrastruktur mit Cafés, Kitas oder Angeboten für ältere Menschen profitieren auch alteingesessene Bewohner*innen. Ihr Kiez verändert sich – zum Positiven. 

Modernes Leben in Weißensee

Die GESOBAU beteiligt sich an dem Vorhaben mit einem Bauprojekt auf dem Gelände der Langhansstraße 28 und Roelckestraße 9, 9A in Weißensee. Die Idee: Gewerbetreibende leben und arbeiten im selben Haus. „Das hat viele Vorteile“, sagt Viktoria Rein, Projektmitarbeiterin bei der GESOBAU. „Kurze Arbeitswege entlasten die Umwelt, bedeuten mehr Flexibilität und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ 

Bei anderen Neubauten werden Ladengeschäfte und Wohnungen getrennt voneinander vermietet. Bei diesem Projekt ist es anders: Die GESOBAU sucht gezielt Unternehmer* innen, die Wohnen und Arbeiten an einem Ort vereinen wollen. Das Haus wird im Frühjahr 2021 fertig gestellt, und es gibt bereits erste Anfragen: Eine Dolmetscherin, Ergotherapeut*innen und ein Team aus Hebammen sind interessiert. Die Unternehmer*innen haben Zugang zur gemeinschaftlich genutzten Remise, einem zweigeschossigen Gebäude im Hofbereich mit Besprechungs- und Seminarräumen. Damit fördert die GESOBAU den Share-Economy- Gedanken und bietet eine innovative Lösung, um knappe und teure Ressourcen wie Büroflächen effizient zu nutzen.

Flexible Arbeitsplätze in gemeinsamen Räumen

Auch wer nur ab und zu einen Arbeitsplatz außerhalb der eigenen vier Wände sucht, ist in der Langhansstraße willkommen. „Eine etwa 190 Quadratmeter große Gewerbeeinheit soll an einen Co-Working-Space-Anbieter vermietet werden“, erklärt Viktoria Rein. Damit ist ein Büro gemeint, in dem Selbstständige und Student*innen tage- oder stundenweise einen Schreibtisch mit Internetzugang mieten können, um ungestört zu arbeiten. 

Momentan sucht die GESOBAU nach einem Betreiber für den Co-Working- Space. „Davon hängt ab, ob wir diesen Plan wirklich umsetzen“, sagt Viktoria Rein. Überhaupt ist die Planung dieses neuen Wohn- und Arbeitshauses ein dynamischer Prozess. Das Konzept wird immer wieder angepasst.

Anfangs gab es beispielsweise die Idee, Wohn- und Arbeitseinheiten auch räumlich zu verbinden. Vom Büro im Erdgeschoss sollte eine Treppe in die darüberliegende Wohnung führen. „Das ist aber rein vertragsrechtlich gar nicht möglich, da wir unterschiedliche Verträge für Wohnungen und Gewerbe haben“, erklärt Viktoria Rein. Es ist ohne Frage ein anspruchsvolles Projekt, die Herausforderungen sind vielfältig. Im Ergebnis verknüpft die GESOBAU modernes Wohnen mit inspirierenden Büroflächen und kann damit einen Beitrag zu neuen zukunftsfähigen Wohnformen leisten. 

Neue Ideen für Pankow

Ein ähnliches Projekt wie in der Langhansstraße plant die GESOBAU in Pankow. Baubeginn für das Haus in der Mühlenstraße 24 ist 2021. Auch dort sollen innovative Konzepte umgesetzt werden. Die Mieter*innen dürfen mitentscheiden, wie gemeinschaftliche Mehrzweckräume genutzt werden könnten. Ideen gibt es bereits: Sie reichen von einer Bibliothek zum Tausch von Büchern über Gästezimmer bis hin zum Billardraum. „Durch diese Angebote soll die Hausgemeinschaft stärker zusammenwachsen. Das Leben wird weniger anonym“, erläutert Viktoria Rein. Schließlich macht auch eine gute Nachbarschaft das Wohnen in der Stadt lebenswerter.

Neues Wohnkonzept in Weißensee

Seit Frühjahr 2019 wird an der Langhansstraße 28 und Roelckestraße 9, 9A gebaut. Nach den Plänen des Berliner Architekturbüros Bollinger + Fehlig entsteht ein vier- bis fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einem zurückgesetzten Dachgeschoss. Das Besondere: Die Gewerbetreibenden sollen möglichst auch im Haus wohnen. Im Erdgeschoss des markanten Eckgebäudes und teilweise auch im ersten Obergeschoss sind auf insgesamt 656 Quadratmetern 13 Gewerbeflächen in unterschiedlicher Größe geplant. Alle 37 Wohnungen haben entweder eine Loggia, einen Balkon oder eine Terrasse. Ein Drittel der Wohnungen wird barrierefrei sein. Auch die Lage ist attraktiv: Der Weiße See mit Park und Strandbad ist nur knapp zwei Kilometer entfernt. Nahe gelegene Bus- und Straßenbahnstationen sorgen für eine schnelle Verbindung in die City. Die ersten Mieter*innen können voraussichtlich im Herbst 2021 einziehen.

Infos zum Projekt

Sie sind Unternehmer*in und interessieren sich für das Projekt? Mehr Informationen zur laufenden Vermietung der Flächen und Wohnungen bekommen Sie per E-Mail (gewerbe@gesobau.de) oder auf unserer Website:
www.gesobau.de/langhansstrasse


Aufmacherbild: Ein Trend für die Zukunft? In Weißensee können Unternehmer* innen bald Gewerbeflächen und Wohnungen im selben Haus mieten; Foto: bünck + fehse visualisierung; Autorin: Judith Jenner


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