Zur Navigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen Zum Fußbereich springen
Vogel, der an Amboss angebunden ist

Gesobau

Wenn alles zu viel ist

Sozialmanager*innen wie Iwo Samela und Ilona Luxem helfen Mieter*innen, die in Notlagen stecken, und haben ein Ohr für alltägliche Sorgen. Über einen Job, der Fingerspitzengefühl verlangt

Das Wichtigste in seinem Job als Sozialmanager bei der GESOBAU seien zwei Dinge, sagt Iwo Samela: „Zuhören und Zeit mitbringen.“ Die Sozialmanager*innen sind Teil des Teams Sozial- und Quartiersmanagement der GESOBAU. Sie kümmern sich um Mieter*innen, die in einer persön­lichen oder gesundheitlichen Krise sind, Beratung oder Unterstützung benötigen. Samela führt aus: „Manche brauchen Zuspruch, andere klare Worte. Sowas erfährt man im Gespräch, etwa beim Hausbesuch, und es braucht Geduld und Einfühlungsvermögen.“ Gemeinsam mit seiner Kollegin Andrea Scheel ist Iwo Samela für die Bezirke Pankow und Weißensee zuständig. Seine ­Kolleginnen Ilona Luxem und Anja Toffel betreuen das Märkische Viertel, Marzahn-Hellersdorf, den Wedding und Wilmersdorf.

In der Regel sind es Nachbar*innen oder Kundenbetreuer*innen, die Kontakt zu den Sozialmanager*innen suchen. Sie wenden sich an die GESOBAU, wenn ihnen zum Beispiel auffällt, dass eine Person verwahrlost in ihrer Wohnung lebt oder es Konflikte gibt, die zu ihnen durchdringen. „Wir würden uns wünschen, dass die Mieter und Mieterinnen selbst auf uns zukommen, und zwar möglichst früh“, sagt Iwo Samela. „Denn je ­früher jemand nach Hilfe fragt, desto schneller können wir sie oder ihn dabei unterstützen, wieder auf die Beine zu kommen.“

Denn genau darum geht es Samela und seinen Kolleg*innen: Hilfe und Unterstützung anbieten und Probleme gemeinsam angehen. Das Sozialmanagement der GESOBAU berät zum Beispiel bei finanziellen Schwierigkeiten. Diese können beispielsweise infolge von Arbeitslosigkeit, einer Trennung, Krankheit oder eines Todesfalles auftreten. Die Sozialmanager*innen bieten außerdem ihre Hilfe bei Sorgen und Nöten an, etwa bei Einsamkeit, und vermitteln Betroffene an Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen.

Hin und wieder ist es nötig, dass Sozialmanager*innen deutliche und auch schmerzhafte Worte aussprechen. Etwa wenn es um Fälle geht, in denen Menschen Gefahr laufen, ihre Wohnung zu verlieren: „Viele versuchen, ihre Schwierigkeiten zu verstecken. Oder sie sind sich gar nicht bewusst, dass sie in einer ernsten Lage stecken“, sagt Samelas Kollegin Ilona Luxem. Von Anfang an wird mit den Menschen gemeinsam gearbeitet und Unterstützung hinzugeholt: In Abstimmung mit Kundencentern, Behörden und Trägern wie der ­Diakonie Haltestelle Reinickendorf suchen die Sozialmanager*innen nach Möglichkeiten und helfen zum Beispiel beim Beantragen von Sozial­hilfeleistungen. Die Beratung ist anonym und kostenlos. In bestimmten Fällen leistet die GESOBAU-Stiftung finanzielle Unterstützung.

Um Hilfe zu bitten oder Hilfe anzunehmen, fällt nicht allen leicht. Das wissen Iwo Samela und Ilona Luxem und versuchen ihre Arbeit für die Hilfesuchenden so würdevoll wie möglich zu gestalten, um keine Schamgefühle auszulösen. „Man wird nicht schief angesehen, wenn man sich ans Sozialmanagement wendet“, sagt Samela. Und Luxem weiß: „Der Weg in eine Notlage ist manchmal kürzer, als man vermuten würde.“ Die beiden appellieren an die Achtsamkeit von Nachbar*innen und an Zivilcourage: „Wenn man glaubt, dass es einem Nachbarn oder einer Nachbarin schlecht geht, sollte man lieber einmal zu oft bei uns anrufen“, sagt Samela. Die Sozialmanager*innen bieten auch Schulungen für Hausmeister*innen an. Diese lernen, auf Signale zu achten, um zum Beispiel Fälle von häus­licher Gewalt zu erkennen.

Für die Sozialmanager*innen kann die Arbeit belastend sein. „Wir betreuen auch Menschen mit Suchterkrankungen oder haben mit Kinderschutzfällen zu tun. Da ist es wichtig, in Teamsitzungen intern über unseren Alltag zu sprechen oder sich extern fachlich begleiten zu lassen, um das Erlebte zu verarbeiten“, so Samela. Das Schönste an ihrer Arbeit sei, wenn sie merke, dass Mieter*innen wieder Zuversicht schöpften, sagt Ilona Luxem. Zum Beispiel, wenn sie jemanden mit Mietschulden zum ­Jobcenter begleitet und der- oder diejenige sich hinterher bedankt, strahlend, weil er oder sie die Wohnung behalten kann. „Jemandem zu helfen, macht jedes Mal aufs Neue glücklich“, sagt Iwo Samela.

Unter www.gesobau.de finden Sie ­Kontaktmöglichkeiten zu den ­Sozialmanager*innen der GESOBAU.

Märkisches Viertel, Marzahn-Hellersdorf, Wedding & Wilmersdorf
Ilona Luxem, Tel.: 030 40731789 
Anja Toffel, Tel.: 030 40731336

Pankow & Weißensee
Andrea Scheel, Tel.: 030 40731291 
Iwo Samela, Tel.: 030 40732459

Autorin: Kathrin Hollmer; Aufmacherbild: PM Images/GettyImages


Das könnte Sie auch interessieren

Gesobau

Auf der Zielgeraden

Noch sind im Märkischen Viertel vereinzelt Baugerüste zu sehen – ein Bild, das zum Ende dieses Jahres der Vergangenheit ...

Weiterlesen