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Stephanie Zinsch ist seit Juli 2019 ehrenamtliche Mieterbeirätin im Wedding

Gesobau

„Reden ist Gold“

Stephanie Zinsch ist seit Juli 2019 ehrenamtliche Mieterbeirätin im Wedding. Wir sprachen mit der 32-Jährigen über ihre neue Aufgabe

Sie sind von 60 Mieterbeirät*innen der GESOBAU die jüngste, wussten Sie das?

Nein, das wusste ich nicht. Es hat mich gefreut, dass ich bei der Wahl die meisten Stimmen bekommen habe. Ich glaube, die Leute wünschen sich genau das, was ich in meiner Bewerbung geschrieben habe: Ich bin jung, habe ein Kind und einen Hund – und ich kann mich gut in ganz verschiedene Welten hineinversetzen.

Sie studieren, Ihr Sohn ist gerade zwei Jahre alt, Sie haben bestimmt genug zu tun. Warum haben Sie sich dennoch beworben?

Ich habe an der Humboldt-Universität fünf Jahre als Gleichstellungsbeauftragte gearbeitet. Da habe ich kennengelernt, was es heißt, zu vermitteln. Mir ist wichtig, dass die Menschen frühzeitig miteinander sprechen. So kann manches Problem frühzeitig gelöst werden. Reden ist Gold! Ich lebe schon seit Jahren hier im Wedding, ich finde den Kiez schön und möchte, dass er schön bleibt.

Welches Thema liegt Ihnen denn am meisten am Herzen?

Rücksichtnahme. Und zwar zwischen den Generationen genauso wie zwischen den Kulturen. Manchmal wissen die Leute gar nicht, wie einfach man miteinander auskommen könnte, wenn alle ein paar Dinge beachten. Wenn Geburtstag gefeiert wird, kann man doch vorher einen Zettel hinhängen und die Nachbar*innen einladen, mitzufeiern oder einfach zu klingeln, wenn es doch mal zu laut wird. Das baut in jedem Fall Hemmschwellen ab. Und auch ohne Party: Wenn die Nachbarskinder laut durch die Wohnung toben, ist es eine gute Idee, mit den Eltern zu sprechen, bevor sich Frust anstaut. Und im Abstellraum ist genug Platz für Rollatoren und Kinderwagen – das lässt sich ja absprechen, wer wo parken darf, dann gibt es keinen Stress.

Haben Sie schon Ideen, was Sie in Zukunft im Kiez bewegen wollen?

Eine Vertreterin der GESOBAU und ich haben schon geguckt, ob es Platz für einen neuen Spielplatz gibt. Außerdem kann ich mir Lesepatenschaften gut vorstellen mit Kindern und den Bewohner*innen, die mehr Zeit haben und ihre Enkel nicht so oft sehen. Auch eine Kleidertauschbörse für Kinderkleidung wäre nett, da könnten vor allem junge Familien miteinander ins Gespräch kommen.

Wissen Sie schon, was Ihren Nachbar*innen unter den Nägeln brennt?

Lärm ist immer wieder ein wichtiges Thema. Wenn Mopeds direkt unter den Fenstern im Erdgeschoss angelassen werden, ärgert das die, die noch schlafen. Und die vielen Vögel, die in der Fassade nisten: Immer wieder fallen Küken in angekippte Fenster und sterben – hier muss die Balance zwischen Naturschutz und den Wünschen der Mieter*innen noch gefunden werden.

Wie sind Sie für Ihre Nachbar*innen erreichbar?

Es gibt am Servicepoint in der Armenischen Straße einen Briefkasten für den Mieterbeirat, und ich habe ein Handy, das ich nur für meine Tätigkeit als Mieterbeirätin nutze. Wenn ich telefonisch mal nicht erreichbar bin, rufe ich natürlich zurück.

  

Bild oben: Stephanie Zinsch studiert Evangelische Theologie und ist seit 2015 Mieterin der GESOBAU. Gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin Slveig Wojtecki ist sie Ansprechpartnerin für knapp 2000 Bewohner*innen (Foto: Ben Gross Photography)

 


Von Isabel Canet


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