
Gesobau
Nachruf Architekt Georg Heinrichs gestorben
Er hat das Märkische Viertel mit geplant und in den 1960er-Jahren eines der erfolgreichsten Architekturbüros in West-Berlin aufgebaut. Im Dezember 2020 verstarb der Stadtplaner und Architekt Georg Heinrichs mit 94 Jahren. Heinrichs wurde 1926 in Berlin geboren. Aufgrund der jüdischen Abstammung seiner Mutter kam er 1944 als Zwangsarbeiter nach Petershütte im Harz, konnte aber fliehen. Nach dem Krieg studierte er in Berlin Architektur an der Hochschule für bildende Künste und arbeitete anschließend für namhafte Architekt*innen, darunter Alvar Aalto. Gemeinsam mit Werner Düttmann und Hans Christian Müller plante er in Wittenau das, was heute das Märkische Viertel ist: Zwischen 1963 und 1974 entstanden rund 17 000 Wohnungen für mehr als 40 000 Menschen. 35 internationale Architekt*innen waren beteiligt. Heinrichs Grundidee bleibt bis heute bestehen: eine moderne, offene Bebauung rund um ein Zentrum, auf dem Bäume wachsen und das von Läden umgeben ist – der heutige Fontaneplatz.

Im damaligen West-Berlin war das Märkische Viertel die erste große Neubausiedlung. Schon in den 50ern entstanden Ideen für dieses Projekt
Foto: AKG Images
Aufmacherbild: Knut Klaßen