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Symbolbild Kinderschutz

Gesobau

„Lieber einmal mehr melden als wegschauen“

GESOBAU-Sozialmanagerin Andrea Scheel hilft, wenn Eltern bei der Erziehung Unterstützung brauchen – eine Aufgabe, die gerade in Krisenzeiten wichtig ist

Als Schulen, Kindertagesstätten und Freizeit­einrichtungen wegen der Corona-Pandemie schließen mussten, standen Familien vor vielfältigen Belastungs­proben. Dieses Betreuungs­vakuum führte nicht selten zu Stress­situationen und ließ Kinder­schutz­organisationen befürchteten, dass die Gewalt­bereitschaft in den belasteten Familien steigt. Im April und Mai verzeichnete das Bundes­familien­ministerium tatsächlich mehr Anrufe bei der Kinder­schutz­hotline als in den Monaten zuvor. Verlässliche Zahlen zu häuslicher Gewalt in Familien gebe es aus dieser Zeit aber nicht, viele Fälle blieben unbemerkt, „das Dunkelfeld weitet sich aus“, erklärte Familien­ministerin Franziska Giffey (SPD).

Damit sich Eltern in Ausnahmesituationen nicht allein­gelassen fühlen, gibt es bei der GESOBAU ein Kinder­schutz­team. Eine der insgesamt drei Sozial­manager*innen im Team ist Andrea Scheel. Seit 35 Jahren macht sie diese Aufgabe mit viel Engagement. Für rund 40.000 Wohnungen im Märkischen Viertel, im Wedding und in Wilmersdorf ist sie verantwortlich.

Auch die Hausmeister*innen und Kundenbetreuer*innen aus den Kundencentern arbeiten eng mit den Sozial­manager*innen und dem Kinder­schutz­team der GESOBAU zusammen. „Wir bieten Schulungen für Haus­meister*innen an, denn sie sind vor Ort und kriegen schneller mit, was in den Wohnanlagen passiert“, sagt Scheel. Die Schulungen werden in Zusammen­arbeit mit der Berliner Kinder­schutz­ambulanz und den Jugend­ämtern durch­geführt. Hier werden Möglichkeiten erörtert, wie man Kindes­miss­handlungen erkennt, und anhand von realen und fiktiven Fällen erklärt, was man in solchen Fällen tun sollte.

Wenn Mieter*innen feststellen, dass in der Nachbarwohnung etwas nicht stimmt, können sie sich vertrauensvoll an Scheel und ihre Kolleg*innen wenden. Etwa wenn Kinder nebenan häufig schreien oder Nachbar*innen Kinder längere Zeit nicht gesehen haben. „Glücklicherweise müssen wir nicht oft eingreifen“, sagt Scheel, aber es gebe vereinzelt Fälle, in denen sie handeln müssen.

Wenn Scheel und ihre Kolleg*innen einen Hinweis bekommen, versuchen sie, mit den betroffenen Familien Kontakt aufzunehmen und im Gespräch herauszufinden, ob es bei der Erziehung Schwierigkeiten gibt. Eine mögliche Maßnahme, die dann erfolgt: „Wir vermitteln die Eltern an Beratungsstellen, aber auch an Familientreffs, also Orte, an denen sie ihre Kinder für eine Stunde betreuen lassen können, um Zeit für sich zu haben. Viele Eltern sind oft einfach überfordert.“

Wenn das nicht ausreicht und weiterhin Probleme in einer Familie auftreten, informieren die Sozialmanager*innen das zuständige Jugendamt. „Wenn sich jemand nicht traut, die Polizei zu kontaktieren, dann kann er oder sie uns anrufen.“ Jeder Hinweis, der beim Team von Andrea Scheel eingeht, wird anonym und vertraulich behandelt.

In vielen Fällen konnten sie bereits wichtige Unterstützung leisten. So auch bei einer Mutter von vier Kindern, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Scheel und ihr Team kümmerten sich zusammen mit dem Sozialamt darum, dass die Familie die Situation wieder in den Griff bekommen konnte. 

Was Scheel ein wichtiges Anliegen ist: „Wir möchten alle unsere Mieter*innen auffordern, die Augen aufzuhalten und uns jederzeit anzurufen.“ Ihre Devise ist „Lieber einmal mehr melden als wegschauen.“

Bei Verdachtsfällen kann jede*r rund um die Uhr bei der GESOBAU-Hotline unter 030 4073-0 anrufen. Von dort werden die Meldungen sofort an die Kundenbetreuer*innen oder das Kinderschutzteam beziehungsweise an das Sozialmanagement weitergeleitet. Hilfe gibt es auch über den Notruf der Polizei unter 110 oder die Berliner Kinderschutzhotline unter 030 610066.


Autorin: Annette Walter; Aufmacherbild: globalmoments/iStock


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