
Gesobau
Gratis Rikscha-Fahrten im Märkischen Viertel
„Da müssen Sie aber ganz schön strampeln!“, prophezeit der ältere Herr und lässt den Gurt einrasten. So eine Rikscha sei doch sicher schwer zu bewegen. „Keine Sorge“, beruhigt ihn der Fahrer gut gelaunt und schwingt sich auf den Sattel. „Ich hab’ Unterstützung!“ Dann drückt er auf einen Knopf, und ein Motor übernimmt leise summend das Anfahren. Auch sonst hilft die Elektronik immer dann, wenn die Fahrer*innen viel Kraft zum Treten brauchen. So kommt man nicht ins Schwitzen – und hat Zeit zum Plaudern.

Nicht bloß eine Fahrt – sondern vor allem eine Begegnung
Foto: Valerie Schmidt

Ein bisschen Nachhilfe für die Waden der Rikscha-Fahrer*innen dank Motorunterstützung
Foto:Valerie Schmidt
Das ist wichtig: Wer im „Rikscha-Mobil Märkisches Viertel“ mitfährt, soll nämlich nicht nur von A nach B kommen, sondern vor allem ins Gespräch. Die Fahrt ist keine Dienstleistung wie beispielsweise eine Taxifahrt, sondern eine Verabredung zwischen zwei oder drei Menschen. 60 bis 90 Minuten dauert eine Tour. Das Ziel wird verhandelt: Vielleicht zum „Café Züri“ oder zur Familienfarm Lübars? Oder möchten die Gäste einfach nur den Fahrtwind und die Aussicht genießen? Kein Problem!
Teilhabe von Senior*innen stärken
Die Idee, Senior*innen via Rikscha durch das Viertel zu kutschieren, entstand 2012 in Dänemark und hat sich seitdem als Bewegung „Radeln ohne Alter“ in mehr als 50 Ländern etabliert. Jetzt ist sie mit dem Rikscha-Mobil im Märkischen Viertel angekommen – ins Rollen gebracht vom Netzwerk Märkisches Viertel und der GESOBAU, die damit die ältere Bewohnerschaft auf besondere Art und Weise mobilisieren und am Leben teilhaben lassen möchten.

„Kommt Zeit, kommt Rad, kommt Rikscha“ – das Motto der Initiative
Foto:Valerie Schmidt

Kurze Lagebesprechung, bevor die Fahrt losgeht. Der kleine Vierbeiner darf auch mit
Foto: Valerie Schmidt
Ein Dutzend Ehrenamtliche haben sich von der schönen Idee schon begeistern lassen und das Fahrtraining sowie einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Wer selbst in der Rikscha Platz nehmen möchte, kann sich melden und sich vielleicht bald schon auf eine ganz besondere Erfahrung freuen. Denn vorn auf der Bank fühlt man sich ganz unmittelbar mit dem Viertel verbunden – und mittendrin im Leben.

Bis zum nächsten „Hallo“ bei der Rikscha-Fahrt!
Foto: Valerie Schmidt
Netzwerk Märkisches Viertel e. V.
c/o GESOBAU-Nachbarschaftsetage
Wilhelmsruher Damm 124, 13439 Berlin
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