
Gesobau
Geht nicht gibt’s nicht
Warum haben Sie sich als Mieterrätin beworben?
Ich war immer schon sehr interessiert daran, was hier im Hansaviertel passiert. Ich wohne seit 1990 hier, bin sozusagen eine Ureinwohnerin. Eine gute Nachbarschaft ist mir wichtig, genauso wie ein gutes Verhältnis zum Vermieter. Es gibt immer etwas, das besser laufen könnte, für das es sich zu kämpfen lohnt. Leise vor sich hinmeckern, das ist bei mir nicht. Ich bekomme ziemlich viel mit – und werde nicht ohne Grund manchmal Hilfshausmeisterin genannt. So kam es zu meiner Bewerbung für die Mitarbeit im Mieterrat.
Was bewegt Sie im Moment am meisten?
Ich beschäftige mich vor allem mit der Altglassammlung und der Bewässerung von Freiflächen. Wir haben keine kleinen Glastonnen mehr, sondern müssen Flaschen zum Iglu bringen. Also fliegt viel Glas in die Mülltonnen. Und wenn uns wieder so ein trockener Sommer bevorsteht, muss mehr gewässert werden. Die Mieter*innen können ja schlecht jeden Tag 20 Eimer Wasser aus der Wohnung nach unten tragen. Ich sehe der Arbeit mit Spannung entgegen, weil es immer etwas Neues geben wird. Eines ist klar: Ruhig wird es mit mir nicht bleiben!
Es gibt immer etwas, das besser laufen könnte, für das es sich zu kämpfen lohnt
Und wenn Sie an die Zukunft denken? Was wollen Sie verändern?
Das mit dem Wohnungstausch! Ich würde versuchen, das ganz anders aufzuziehen. Jetzt gibt es das Tauschportal im Internet, wo man zum Beispiel eine große Wohnung gegen eine kleine tauschen kann. Das ist vor allem für Ältere gedacht, die sich verkleinern möchten. Aber nur im Netz, das funktioniert nicht. Ich würde das über Aushänge in den Häusern machen, weil man so mehr Menschen erreicht. Wichtig ist immer, dass ich mich erst mal schlaumache und auch andere Meinungen zu einem Thema höre. Und dann suche ich nach einer Lösung.
Der Mieterrat bei der GESOBAU
Seit 2016 gibt es einen Mieterrat bei der GESOBAU. Aus den sieben Wahlbezirken wird alle fünf Jahre jeweils ein*e Mieter*in gewählt. Sie diskutieren die wichtigen Themen des Unternehmens mit und leisten einen Beitrag zur Entwicklung der Wohnungsbestände der GESOBAU.
Mehr dazu: www.gesobau.de/mieterservice/mietervertretung/mieterrat.html
Das Interview führte Isabel Canet, Illustration: Anton Hallmann/Sepia