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Am 25. Mai feierte die GESOBAU gemeinsam mit Gästen aus Politik, Wohnungswirtschaft und Mieterbeirat den Abschluss der energetischen Modernisierung im Märkischen Viertel.

Gesobau

Geschafft!

Am 25. Mai feierte die GESOBAU gemeinsam mit Gästen aus Politik, Wohnungswirtschaft und Mieterbeirat den Abschluss der energetischen Modernisierung im Märkischen Viertel. Beim VIERTEL FEST sprach die GESOBAU auch noch einmal einen offiziellen Dank an ihre Mieter aus.

Text: GESOBAU; Fotos: Thomas Rafalzyk

Es war ein Kraftakt, aber es ist vollbracht«, verkündet GESOBAU-Vorstandsvorsitzender Jörg Franzen. 39.264 Tonnen wird er wenig später an jenem Mittwoch Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller überreichen. Symbolisch natürlich, die Ziffern visualisiert auf einer runden Papptafel. Die Rede ist von der Menge Kohlenstoffdioxid (CO2), die das Märkische Viertel seit Abschluss der energetischen Modernisierung jährlich einspart; von dem schädlichen Treibhausgas, das als mitverantwortlich für den Anstieg des Meeresspiegels und der Klimaerwärmung gilt. Doch was soll man mit diesem Wert anfangen? CO2 kann man nicht sehen, nicht riechen – und fühlen schon gar nicht. Stellen Sie sich deshalb einfach folgendes Szenario vor: Die Ortsteile Reinickendorf und Charlottenburg bestehen nur noch aus Wald. Diese Fläche ist notwendig, um den CO2-Ausstoß von ca. 19.000 Tonnen abzubauen, den 37.000 Mieter im Märkischen Viertel durchschnittlich pro Jahr allein durch ihre Atmung produzieren. Doppelt so viel Waldfläche wäre also notwendig, um die Menge CO2 abzubauen, die die GESOBAU durch die Modernisierung im Märkischen Viertel nun jährlich einspart. Zugegeben, das Szenario erfordert ein wenig Vorstellungskraft. Aber man bekommt eine ungefähre Ahnung. Immerhin.

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DER BLICK VON AUSSEN

Der Ortsteilvergleich hätte sicher auch Volker Wieprecht weitergeholfen. Der Moderator von Radio Eins führte durch den politischen Festakt, den feierlichen Schlusspunkt eines in Deutschland beispiellosen Projektes, das pünktlich nach acht Jahren »vollbracht« ist. Wieprecht ist bekennender Charlottenburger. Das Märkische Viertel kannte er als Berliner natürlich, aber wie so oft eilte der Großwohnsiedlung ihr Ruf voraus. Doch auch er gibt zu: »Mein Eindruck ist grundlegend falsch gewesen. Es handelt sich nicht nur um einen substanziellen, sondern auch um einen Imagewandel. Ich weiß jetzt, dass das hier in vielerlei Hinsicht die Zukunft ist.«

Ähnlich ergeht es dem gebürtigen Tempelhofer. Der Regierende Bürgermeister kommt gerne ins Märkische Viertel: »Immer, wenn ich hier bin, merke ich, wie sich in diesem Quartier etwas verändert hat und wie Dinge ineinander greifen. Wie es immer attraktiver wird.« Michael Müller sucht den Kontakt zu den Bewohnern und trifft auf eine Frau, die stellvertretend für viele Menschen im Viertel steht: Sie wohnt seit 1968 im Märkischen Viertel, ist zufrieden und kann es sich woanders kaum vorstellen. Was wie eine Inszenierung klingt, ist die Kehrseite des schlechten Rufs, den viele Bewohner im Märkischen Viertel nicht auf sich sitzen lassen wollen. »Ich habe vor der Modernisierung zwar auch schon wahrgenommen, dass die Bewohner gerne hier wohnen und in mehreren Generationen hintereinander verwurzelt sind. Aber sie waren damals noch nicht stolz genug, sich gegen die Außenwahrnehmung zu stellen«, sagt Ulf Lennermann, der bis 2014 als Geschäftsbereichsleiter der GESOBAU die Modernisierung mit gesteuert hat. »Das stimmt gar nicht«, protestiert eine Mieterin im Publikum leise, aber entschlossen vor sich hin, als wolle sie am liebsten aufspringen und das Wort ergreifen, um ihre Sicht der Dinge zu schildern. Doch sie blieb sitzen. Sie weiß es besser – und schweigt.

KRAFTAKT FÜR DIE BEWOHNER

Während der Modernisierung schafften sich die »Märker« hingegen durchaus Gehör. Und das zurecht. Auch wenn manch einer vor Lärm und Schmutz in der Wohnung und im Haus schier verzweifelt ist, Jörg Franzen weiß: »Nur durch die Mitwirkung und das Verständnis unserer Mieter war das alles möglich. Sie mussten am meisten ertragen.« In acht Jahren hat die GESOBAU mehr als 13.500 Wohnungen innen und außen komplett modernisiert. Komplett heißt: Fenster, Fassade, Keller und Dächer gedämmt. Alle Eingangsbereiche neu gemacht, Angsträume genommen und damit das Sicherheitsempfinden erhöht. Alle Bäder und Küchen modernisiert. Alle Stränge und Steckdosen erneuert, neue Leitungen für Strom und digitale Kommunikation gelegt. In Leerwohnungen wurde sogar noch mehr gemacht, hier haben wir zum Beispiel auch alle Böden und Wandbeläge ersetzt. »Und wir haben während unserer Arbeiten 1.000 Wohnungen im MV barrierearm für unsere älteren Kunden gestaltet«, so Franzen. Was der GESOBAU dabei besonders wichtig war, ist der eingehaltene Zeit- und Kostenrahmen. »Wir haben unseren Mietern vor der Modernisierung versprochen, dass sich die Bruttowarmmiete nach der Modernisierung um vier Prozent erhöht«, erinnert Franzen die Gäste. »Tatsächlich beträgt die durchschnittliche Mietsteigerung für unsere Bestandsmieter nach der Modernisierung nur 2,8 Prozent.«

AM NETZ

Am auf den Tag genau 116. Geburtstag der GESOBAU hat Jörg Franzen aber auch noch eine andere frohe Botschaft für die Bewohner im Märkischen Viertel im Gepäck: »Die GESOBAU wird 20 Hotspots im Märkischen Viertel auf eigene Kosten zur Verfügung stellen, weil das Rollout der Stadt das Viertel nicht erreicht. Damit ermöglichen wir allen Bewohnern die Internetnutzung auch im öffentlichen Raum.« Die Hotspots werden im Laufe des Jahres eingerichtet.
Und die lang ersehnte U-Bahn? Seit die oberirdische Heidekrautbahn zwischen Pankow und dem Märkischen Viertel dem Mauerbau weichen musste, wünschen sich die Bewohner den Ausbau der U-Bahn-Strecke von Wittenau bis ins Viertel. »Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass sie heute oder morgen kommt. Aber natürlich spielt es in einer wachsenden Stadt auch eine Rolle, die Mobilität auszubauen«, gibt Michael Müller Hoffnung. Doch er sagt auch: »Ich kann keine neue U-Bahn-Linie bauen, das ist zu teuer. Aber die Bahnhöfe, die schon da sind, mit anzuschließen und damit die Bevölkerung wieder besser zu versorgen, das halte ich für ganz wichtig und ist natürlich auch Aufgabe der Politik, dies zu realisieren.«


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