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Kinderschutz ist Bürgerpflicht

Gesobau

Kinderschutz ist Bürgerpflicht

Für die Kleinsten: Das Wohl der Kinder ist eine Herzensangelegenheit bei der GESOBAU. Die Mitarbeiter engagieren sich für mehr Achtsamkeit und Prävention.

Blaue Flecken, Schrammen an Armen und Beinen, nächtliches Wehklagen aus der Nachbarwohnung: normale Spielplatzspuren und Angst vor der Dunkelheit? Oder Zeichen für Verwahrlosung und Misshandlung? Fragen, die nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl und Sensibilität beantwortet werden können. 

Der Konferenzraum für das erste Kinderschutztreffen des Jahres 2019 ist gut gefüllt: Zwölf engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GESOBAU tauschen sich zum Kinderschutz in den Beständen des Unternehmens aus. »Wie erkennen wir Probleme?«, »Was können wir in Fällen machen, wenn die Kinder noch nicht mal offiziell in der Wohnung gemeldet sind?« »Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt?«  Die Runde diskutiert. Die Rede ist von stark verschmutzten Wohnungen mit abgeklebten Fenstern und ohne eigene Betten für die Kinder. Zuweilen fehle es sogar an Geschirr, manche Kinder seien nie draußen beim Spielen zu sehen. »Wir gucken lieber dreimal mehr hin als einmal weg«, bringt es Sozialmanagerin Andrea Scheel auf den Punkt. 

Trauriger Anlass als Initialzündung

2015 hat die Wohnungsbaugesellschaft das Kinderschutzprojekt ins Leben gerufen und engagiert sich seither verstärkt für das Wohl ihrer jüngsten Bewohner. Trauriger Anlass: Mehr als 160 Säuglinge und Kinder sterben jedes Jahr an Misshandlungen in deutschen Wohnungen. Das hatte Charité-Arzt Professor Michael Tsokos in seinem Buch »Deutschland misshandelt seine Kinder« angeprangert. Vorstandsvorsitzender Jörg Franzen war nach der Lektüre betroffen – und ergriff die Initiative. In seinem Unternehmen dürfe so etwas nicht passieren.

Positive Bilanz

Heute zieht Helene Böhm, Leiterin der Sozialen Quartiersentwicklung, eine zuversichtliche Bilanz: »Wir haben unsere Mitarbeiter ausführlich zum Thema geschult und die Achtsamkeit unter Nachbarn gestärkt. Die grundsätzliche Botschaft, bei uns ist Kinderschutz erste Bürgerpflicht, hat sich gut verbreitet.« Dafür tragen geschulte Kinderschutzbeauftragte in den Kundencentern Sorge, auch die Hausmeister wurden sensibilisiert. Eine eigens dafür herausgebrachte Broschüre informiert zu Kinderrechten und Kinderschutz, möglichen Auffälligkeiten und Berliner Anlaufstellen. »Da gibt es zum Beispiel die Berliner Kinderschutzhotline, an die man sich wenden kann«, erklärt Kundenbetreuer René Tischbierek. Die GESOBAU-Geschäftsstellen sind überdies offizielle Kindernotinseln. Entsprechende Aufkleber sind auf Augenhöhe der Kinder angebracht. 

Weniger Fälle bei der GESOBAU

Schulungen zur Sensibilisierung werden 2019 folgen, für Mieter und Mitarbeiter gibt es eine Broschüre in sieben Sprachen. Mindestens einmal im Quartal will das Kinderschutz-Team zusammenkommen und weitere Maßnahmen abstimmen. Im jüngsten Berliner Kinderschutzbericht sind die Fallzahlen leider wieder gestiegen. »Aber das liegt auch an einer gewachsenen Aufmerksamkeit von Nachbarn«, sagt Helene Böhm. »Bei der GESOBAU wurden glücklicherweise weniger Fälle gemeldet.« Sogar ein eigens gepackter Kinderkoffer mit Spielzeug und Süßigkeiten für akut gefährdete Kinder steht in den Geschäftsstellen des Unternehmens bereit. Die gute Nachricht: Bisher wurden die Koffer noch nie aufgemacht.

Kinderschutz-Hotline

Die Notrufnummer des Vereins „Berliner Notdienst Kinderschutz“ ist an 365 Tagen rund um die Uhr erreichbar: 
Tel.: 030/61 00 66 
Berliner Notdienst Kinderschutz

Text und Fotos: Jörg Oberwittler


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